Meine Erfahrungen mit KI-gestützter Entwicklung: Vibe Coding in der Praxis
Ein ehrlicher Erfahrungsbericht über die letzten Monate mit KI-Tools: Von einer Enterprise-ERP-Lösung in 14 Tagen bis zu den Fallstricken im zu menschlichen Umgang mit KI.
Ein ehrlicher Erfahrungsbericht über die letzten Monate mit KI-Tools: Von einer Enterprise-ERP-Lösung in 14 Tagen bis zu den Fallstricken im zu menschlichen Umgang mit KI.
In den letzten Monaten habe ich intensiv mit KI-gestützten Entwicklungstools gearbeitet – und die Ergebnisse sind beeindruckend, aber auch überraschend differenziert. Dieser Artikel ist ein ehrlicher Blick auf meine Erfahrungen mit dem, was viele "Vibe Coding" nennen.
Mein bisher beeindruckendstes Projekt: Eine vollständige Enterprise-ERP-Lösung in nur 14 Tagen. Das klingt unrealistisch? Ist es aber nicht – mit der richtigen Herangehensweise an KI-Tools.
Die KI half mir nicht nur beim Code schreiben, sondern auch bei Architekturentscheidungen, Datenbankdesign und der Implementierung von Best Practices. Was früher Wochen oder Monate gedauert hätte, wurde in zwei Wochen Realität.
Interessanterweise benötigte ich für kleinere Webseitenprojekte trotz KI-Unterstützung etwa 10 Tage. Warum? Das ist eine der wichtigsten Lektionen, die ich gelernt habe:
Die Komplexität liegt nicht immer im Code, sondern oft in den Details, der Abstimmung und der Perfektion des Designs.
Bei einer Website sind es die unzähligen kleinen Entscheidungen – Farbabstimmungen, Responsive-Breakpoints, Mikrointeraktionen, Content-Struktur – die Zeit kosten. Die KI kann Code generieren, aber die kreative Vision und das Auge fürs Detail bleiben menschlich.
Ein besonders technisches Projekt war die Entwicklung eines Treibers in C für automatisches Barcode-Ersetzen mit 200.000 Datensätzen.
Das System musste in Echtzeit Barcodes scannen und anhand einer Excel-Tabelle mit 200.000 Artikelnummern durch alternative Codes ersetzen – mit minimaler Latenz.
Das Ergebnis: Ein Treiber, der mit unter 50ms Latenz arbeitet und dabei 200.000 Datensätze effizient durchsucht. Die Entwicklungszeit: 3 Tage statt geschätzte 2 Wochen.
Hier kommt der wichtigste Teil meines Erfahrungsberichts – die Fehler, die ich gemacht habe:
Am Anfang formulierte ich Anfragen wie an einen menschlichen Kollegen: "Könntest du vielleicht...", "Wenn es nicht zu viel Mühe macht...". Das ist Zeitverschwendung. Die KI braucht keine Höflichkeitsfloskeln.
❌ Ineffizient:
"Könntest du mir bitte helfen, eine Funktion zu schreiben, die... wenn das okay ist?"
✅ Effizient:
"Implementiere eine Funktion zur Binary-Search in C mit folgenden Parametern:..."
Ich dachte, ich müsse wie bei einem menschlichen Entwickler das gesamte Projekt erklären. Stattdessen: Präzise, fokussierte Anfragen bringen bessere Ergebnisse.
Manchmal erwartete ich, dass die KI "versteht", was ich eigentlich meine. Funktioniert nicht. Explizite, klare Anweisungen sind der Schlüssel.
Der größte Fehler: Code blind übernehmen ohne ihn zu verstehen. Die KI ist ein Tool, kein Ersatz für eigenes Verständnis. Jede Zeile Code sollte reviewt und verstanden werden.
Nach Monaten der Praxis habe ich folgende Methodik entwickelt:
Bevor ich die KI frage, schreibe ich das Problem präzise auf. Was ist der Input, was der erwartete Output, welche Constraints gibt es?
Nicht versuchen, alles auf einmal zu lösen. Kleine, testbare Komponenten entwickeln und dann zusammenfügen.
Jeder von der KI generierte Code wird geprüft auf:
Die beste Metapher: Die KI ist wie ein Junior-Entwickler mit fotografischem Gedächtnis und blitzschneller Tippgeschwindigkeit, aber ohne Erfahrung in Architektur und Business-Logik.
| Projekttyp | Effizienzgewinn | Warum? |
|---|---|---|
| Backend/APIs | ⬆️⬆️⬆️ Sehr hoch | Klare Spezifikationen, testbar |
| Datenverarbeitung | ⬆️⬆️⬆️ Sehr hoch | Algorithmen sind gut dokumentiert |
| CRUD-Anwendungen | ⬆️⬆️ Hoch | Repetitive Patterns |
| UI/UX Design | ⬆️ Mittel | Kreativität & Details brauchen Zeit |
| Komplexe Business-Logik | ⬆️ Mittel | Domänenwissen erforderlich |
Nach Monaten intensiver Arbeit mit KI-Tools ist mein Fazit eindeutig: Die Zukunft der Entwicklung ist hybrid – Mensch und KI, jeder in seiner Stärke.
💡 Persönlicher Tipp
Die größte Effizienzsteigerung kommt nicht durch blindes Vertrauen in die KI, sondern durch das Wissen, wann und wie man sie richtig einsetzt. Investieren Sie Zeit in das Verstehen der Tool-Grenzen – es zahlt sich exponentiell aus.
Die nächsten Monate werden spannend. Die Tools werden besser, die Integration wird nahtloser. Aber eines wird bleiben: Der Mensch als Architekt, die KI als unermüdlicher Bauarbeiter.
Wenn Sie Fragen zu meinen Erfahrungen haben oder über Ihre eigenen Erlebnisse mit KI-gestützter Entwicklung sprechen möchten, kontaktieren Sie mich gerne.